• Feuer ist ein elementarer Feuer ist ein elementarer Bestandteil vieler Riten und Bräuche. Kaum ein Element hat das menschliche Leben so sehr geprägt wie das Feuer.

    Der Chienbäse-Umzug am Abend des Fasnachtssonntags ist einmalig und ein Höhepunkt der Region Liestal. „Aus einer uralten Kulthandlung zur endgültigen Vertreibung des Winters stammt der malerische Fackelzug am Sonntagabend. Mit dem Verbrennen eines grossen Holzstosses (Wällemaa genannt) auf dem Burghügel wird die Macht des Winters gebrochen. Die leuchtenden Fackeln und lodernden Chienbäsen tragen die Kraft der Sonne ins dunkle Tal hinuntergetragen. Es bildet sich ein imposantes und urwüchsiges Schauspiel, wenn sich der Umzug durch das verdunkelte Städtchen bewegt.“

    Der Zug mit Chienbäse und Pechfackeln durch die Altstadt wurde erstmals im Jahre 1902 bewilligt.

    Als Vater des Chienbäseumzugs in der heutigen Form darf Eugen Stutz, Konditormeister, Jahrgang 1904 aus der Kanonengasse bezeichnet werden. Im Volksmund wurde er “Stutze-Geni“ genannt. Weil die Bäcker für das Beheizen ihrer Öfen damals fast ausschliesslich Föhrenholz verwendeten und eben das “Chien“, das speziell harzreiche Holz bevorzugten, glaubt man, dass ein Bäcker auf die Idee kam, einen Chienbäse herzustellen.

    Im Jahre 1946, ging es wieder richtig los. Die Herstellung der Chienbäse beruht auf der Überlieferung früherer Generationen. Es ist eine Kunst, den Bäse fachgerecht zu „machen“, damit er gut aussieht und seinen Höhepunkt (Vollbrand) mitten in der Altstadt hat. Das Holz wird von der Bürgergemeinde gratis zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2004 wurden für die Herstellung von 300 Chienbäse rund 30 Ster Holz und die entsprechende Anzahl Stangen verwendet. Für die Feuerwagen kamen nochmals ungefähr 45 Ster Holz dazu.

    Den Höhepunkt des Chienbäseumzuges bilden die Feuerwagen. Diese berühmtberüchtigten Feuerspeier sind einer übermütigen, spontanen Idee entsprungen. Anfangs der dreissiger Jahre füllten einige Burschen gegen den Willen des Leiters einen Eisenkessel mit Holz, stellten ihn auf eine eiserne Karre und zündeten das Holz an. Mit diesem improvisierten Feuerwagen rannten sie durch die Reihen der Zuschauer.

    Gert Iseli

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